Dass es zu Hause am schönsten sei, dieser Ansicht sind überzeugte Daheimbleiber einerseits. Gerne konzentrieren sie sich aber auch auf die bedauernswerte Kehrseite der Medaille, nämlich darauf, wie furchtbar übel es doch um den Rest der Welt bestellt ist. An zweckdienlichen Hinweisen aus aller Herren Länder besteht zum Glück kein Mangel. Und auch wenn, oder vielmehr gerade weil es sich dabei um Stereotypen handelt, sind dem Spott keine Grenzen gesetzt.
Mit aller Welt lässt er sich treiben: von den USA mit ihren flatterhaften Wahlzetteln und dem Militär, das sich immer dort herumtreibt, wo es um Ölvorräte geht oder darum, einer Marketingabteilung den Weg zu ebnen, über die Mongolei, eine riesige Sandbox, in der die Mongolen im Kreis traben, bis ein Reitlehrer wie Dschingis Khan mit seinen Schülern einen Ausflug macht, bis Neuseeland, das "ziemlich genau am Arsch der Welt" liegt, und dessen wichtigste Bewohner Kühe und Schafe sind.
Was Europa betrifft, so machten die "schönsten Vorurteile Österreichs" bereits im satirischen Rundumschlag Keiner ist so toll wie wir Furore. Dem bewährten Erfolgsrezept entsprechend nimmt Gernot Wagner nun jene Kontinente auf die Schippe, die bislang verschont blieben, eben den "Rest der Welt". Von Amerika über Afrika bis Asien werden ausgewählte Staaten vorgeführt, anhand von natürlich mehr lach- als sachkundigen Bemerkungen zu ihrer Geografie, Geschichte, Bevölkerung, Sprache und anderen Eigenschaften -- ausschließlich schlechten, versteht sich.