von Matthias Auer
Zudem gibt es schlichtweg nicht genug Ökostrom, um all den grünen Wasserstoff herzustellen. Der Cambridge-Forscher David Cebon hat errechnet, dass die Welt fast doppelt so viel grünen Strom brauchte, wie es heute gibt, nur um den derzeitigen Wasserstoff-Bedarf nachhaltig erzeugen zu können. Da ist aber noch kein Stahlwerk umgerüstet, kein Elektroauto aufgeladen und keine Wärmepumpe in Betrieb. Deshalb sei es wichtig, dass nur Wasserstoff-Projekte gefördert werden, die selbst zusätzliche Ökostrom-Kapazitäten schaffen, sagt der Klimaökonom Gernot Wagner. Dass Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen wird, ist unbestritten. „Aber wir müssen sicherstellen, dass grüner Wasserstoff auch wirklich grün ist, bevor wir Hunderte Milliarden Euro an Steuergeldern dafür ausgeben.“
Zitiert in: “Wie gefährlich ist der Wasserstoff-Hype?” von Matthias Auer, Die Presse (25. Juni 2023).