"Stadt Land Klima"-Gespräch mit Benedikt Schulz
Ein eigener Garten und viel Platz fernab vom Lärm der Großstadt – der Traum vom Einfamilienhaus ist seit der Corona-Pandemie bei vielen wieder sehr präsent. Allerdings können Einfamilienhäuser nicht nur ein teures, sondern auch klimaschädliches Konzept sein.
Seit einigen Monaten gilt in Hamburg-Nord: In neuen Bebauungsplänen werden keine Einfamilien- und Reihenhäuser mehr zugewiesen. Sie verbrauchten nicht nur zu viel Fläche, sondern seien zudem klimaschädlich, so der Fraktionschef Anton Hofreiter, der den Vorstoß der Grünen und der SPD von Hamburg-Nord unterstützt.
Auch der Klimaökonom Gernot Wagner ist der Überzeugung, dass das Leben in der Stadt deutlich klimaschonender ist als in Eigenheimen in Vorstädten oder auf dem Land.
“Die CO2-Emissionen durchschnittlich im Vorort sind ungefähr doppelt so hoch pro Haushalt. Warum? Großes Haus, großes Auto, vielleicht noch zwei. Großer Reichtum. Wenig Dichte.”
“Es geht um Jahrzehnte von Fernsehwerbungen, die uns eingetrichtert haben, dass die glückliche Familie nur glücklich sein kann, falls die Kinder auf dem eigenen Rasen spielen können.”
“Zukünftige Wohnformen: Das Einfamilienhaus ist ein klimaschädliches Auslaufmodell,” Deutschlandfunk Nova mit Benedikt Schulz, 7. Juni 2021.