Wo und wie wir leben, entscheidet
Ein Liebesbrief an die Stadt, einer ans Land und natürlich auch ans Klima.
Die Frage, die ich am öftesten höre, lautet: „Was kann ich gegen den Klimawandel tun?“ Machen kann und soll man viel. Aber die Frage ist ja: Was macht den größten Unterschied? Schließlich geht’s ja um die Wirtschaft im Großen. Und baut China nicht immer noch neue Kohlekraftwerke? Das tun sie, noch. Aber es ziehen auch unzählige Chinesen täglich in Städte. Und darum geht’s: der durchschnittliche Stadtbewohner verursacht etwa ein Drittel des Klimaschmutzes von jemandem, der im Einfamilienhaus im angeblich „Grünen“ wohnt. Also, das wirkliche Land ist toll. Aber es sind Städte, die unberührte Natur erst möglich machen. Und dabei meine ich die Stadt. Nicht den Vorort, die Vorstadt, den Speckgürtel, Suburbia. Wirklich grün lebt es sich inmitten der Stadt. Ein weiterer Vorteil: wirkliche Spielplätze, anstatt dem einen kleinen Plastikgerüst im eigenen Garten, auf dem der Zehnjährigen schon vor zwei Jahren fad war.
tele-Heft 44/2021 (PDF)