Amerikahaus, Munich
acatech am Dienstag: Rettung oder Risiko? Geoengineering und der Kampf gegen den Klimawandel
18. Juli 2023, 18:30-20:30 Uhr
Amerikahaus München, Karolinenplatz 3, 80333 München, Germany
Derzeit richten sich die Anstrengungen bei der Bewältigung des Klimawandels insbesondere auf eine Reduktion der Treibhausgasemissionen. Doch wird das funktionieren und langfristig politische Mehrheiten finden? acatech am Dienstag diskutierte am 18. Juli in Kooperation mit der Bayerischen Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit im Amerikahaus mit Fachleuten und Besuchern: Sollten wir noch andere Wege gehen, um dem Klimawandel zu begegnen? Welche Möglichkeiten birgt Geoengineering? Und welche Rolle spielen Politik und Gesellschaft bei der Entscheidung über Maßnahmen, die ergriffen werden?
Moderation:
Prof. Dr. Karen Pittel, ifo Institut, Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München | acatech Mitglied
Podium:
Dr. Thomas Krismer, Senior Specialist for Climate Risk Management, Munich RE
Dr. Ina Möller, Assistant Professor, Environmental Policy Group | Wageningen Center of Sustainability Governance, Wageningen University and Research, Niederlande
Dr. Gernot Wagner, Klimaökonom und Senior Lecturer, Columbia Business School, New York, USA
Zunächst erläuterte Gernot Wagner, Klimaökonom und Senior Lecturer, Columbia Business School, New York, USA, der online zugeschaltet war, dass Geoengineering unterschiedliche Technologien und Maßnahmen umfasse: Solares Geoengineering bedeute, einen Teil der Sonneneinstrahlung beispielsweise durch Einbringen von Aerosolen in höhere Atmosphärenschichten zurück in den Weltraum zu reflektieren, bevor sie die Erdoberfläche erreicht und erwärmt. Dadurch könne die globale Durchschnittstemperatur – unabhängig von steigenden CO2- und Treibhausgaskonzentrationen – gesenkt werden. Die Kosten seien überschaubar, die Nebenfolgen freilich noch unbekannt. Eine andere Variante des Geoengineering: der Atmosphäre CO2 und andere die Wärmeabstrahlung behindernde Treibhausgase entnehmen und diese deponieren – beispielsweise unter der Erde. Das Potenzial solcher Maßnahmen ist riesig, sie bergen jedoch auch gewaltige Risiken. Dennoch zeigte sich Gernot Wagner überzeugt: Die Anwendung auch solaren Geoengineerings ist nur eine Frage der Zeit.