Klimawandel größer als Präsident
Sollten die USA aus dem Weltklimavertrag aussteigen, muss das nicht das Ende bedeuten.
Als die Klima-Verhandler in der vergangenen Woche in Marrakesch, Marokko, zusammenkamen um die Inkraftsetzung der Beschlüsse der Klimakonferenz von Paris in Angriff zu nehmen, wurde ihr Enthusiasmus schnell gebremst. Die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten und deren Auswirkungen war so ziemlich das einzige Tagesthema. Eine Trump-Präsidentschaft ist tatsächlich schlecht für die USA, schlecht für demokratischen Diskurs, schlecht für die Demokratie, schlecht für die globale Staatengemeinschaft und schlecht für den Planeten. Wie schlecht sie für das Weltklima tatsächlich ist, soll im Folgenden ausgelotet werden.
Wenn man Trump beim Wort seiner Wahlversprechen nimmt, dann hieße das viele Rückschritte und Absagen in wichtigen Bereichen des Klimaschutzes. In der Folge würden die Emissionen in den USA steigen und die Politik in diesem Bereich um gut ein Jahrzehnt zurückgeworfen. Aber wie schlimm ist das, wenn man die Analyse breiter anlegt? Nicht ganz so wie erwartet.
Original geschrieben mit David Keith für Foreign Affairs. Übersetzt von Oliver Tanzer.
Weiter Lesen in: Die Furche, 17. November 2016.
Korrektur: "Ebenso können wir katastrophale Temperaturanstiege von 4 bis 6 Grad nicht gänzlich ausschließen. Die Unsicherheiten sind enorm." (Anstatt: "...von 4 bis 6 Grad gänzlich ausschließen.")