Gespräch mit Benedikt Narodoslawsky
Falter: Herr Wagner, bei der Klimaenquete 2018 im Parlament kamen zig Klimaexperten zur selben Lösung: CO2 muss besteuert werden. Ist die CO2-Steuer auch für Sie der größte Hebel in der Klimapolitik?
Gernot Wagner: Ja und nein. Eine allumfassende CO2-Bepreisung, im weitesten Sinn, ist tatsächlich die Lösung. Nicht nur die Hauptursachen für viele Umweltprobleme sind ökonomischer Natur, sondern auch die Lösungen. Es geht darum, fehlgeleitete Marktströme in die richtige Richtung zu lenken. Da gibt es zig Methoden das zu tun, die CO2-Steuer ist eine davon, eine wichtige.
Falter: Was verstehen Sie unter einer „allumfassenden CO2-Bepreisung“?
Wagner: Eine Steuer auf CO2 im engeren Sinn alleine reicht nicht aus. Eine allumfassende Bepreisung beinhaltet viel mehr, sowohl Steuern als auch Steuerung. Zu Steuern gehört auch etwa das EU-weite Emissionshandelssystem, das CO2 einen Preis gibt. Unter Steuerung fällt unter anderem die Investition in die Bahn oder in Innovation im Allgemeinen. Dabei geht’s im Endeffekt auch darum den CO2-Ausstoß relativ gesehen teurer zu machen.
Das gesamte Interview mit Benedikt Narodoslawsky im Falter (38/19, 18. September 2019).